Was uns Morgen, morgen und wieder morgen von Gabrielle Zevin über Kreativität in der Techwelt lehrt
Es gibt Bücher, die einen lange begleiten – weil sie Themen berühren, die weit über ihre eigentliche Geschichte hinausgehen. Morgen, morgen und wieder morgen von Gabrielle Zevin ist genau so ein Buch.
Der Roman erzählt die Geschichte von Sam Masur und Sadie Green, die sich als Kinder in einem Krankenhaus kennenlernen und später, während ihres Studiums, wieder zueinanderfinden. Gemeinsam entwickeln sie Videospiele, die sie international bekannt machen. Doch ihr gemeinsamer Weg ist geprägt von kreativen Höhenflügen ebenso wie von persönlichen Enttäuschungen, Missverständnissen und Verlusten. Es geht um Freundschaft, um das Streben nach Perfektion, um das Schaffen neuer Welten – aber auch darum, wie schwierig es sein kann, zusammenzuarbeiten, zu scheitern und immer wieder neu anzufangen. Morgen, morgen und wieder morgen ist eine Ode an die kreative Kraft des Spiels, an die Idee von zweiten und dritten Chancen, und an die tiefen, manchmal komplizierten Beziehungen, die unser Leben prägen.
Zevin kreiert ein Buch voller Inspiration. Technologie wird nicht als kaltes Handwerk dargestellt, sondern als ein kreatives Feld voller Emotion, Vision und Menschlichkeit – genau so, wie wir Technologie erleben und gestalten wollen. Zevin zeigt, wie tief technische Projekte mit persönlicher Entwicklung verbunden sein können und wie sehr Kreativität und Tech zusammengehören.
Eine der wichtigsten Botschaften von Morgen, morgen und wieder morgen ist: Kreativität braucht Mut. Sam und Sadie entwerfen Welten, die es vorher nicht gab. Sie verlassen ausgetretene Pfade, riskieren Rückschläge und kritische Stimmen, um ihre Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Auch in der Techwelt ist Innovation selten das Ergebnis bloßer Logik oder Planung. Es braucht den Mut, neue Ideen zu verfolgen, auch wenn sie anfangs unsicher oder ungewöhnlich erscheinen.
Gleichzeitig zeigt der Roman sehr ehrlich, dass Scheitern untrennbar mit kreativen Arbeiten verbunden ist. Nicht jede Idee wird zum Erfolg, nicht jedes Projekt verläuft geradlinig. Sam und Sadie erleben Rückschläge, Enttäuschungen und persönliche Krisen. Doch gerade diese Momente werden zu Wendepunkten – sie fordern Wachstum, neue Perspektiven und letztlich tiefere, authentischere Erfolge heraus. In einer Branche, in der oft Geschwindigkeit und Perfektion zählen, erinnert uns Morgen, morgen und wieder morgen daran: Fehler sind nicht das Ende, sondern Teil des Prozesses.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Romans ist die Komplexität von Zusammenarbeit. Die Beziehung zwischen Sam und Sadie ist geprägt von tiefer Verbundenheit, aber auch von Konflikten, Missverständnissen und Verletzungen. Gerade im technologischen Umfeld, wo große Projekte Teamwork erfordern, zeigt sich: Technisches Wissen reicht nicht aus. Kommunikation, Empathie und die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen, sind entscheidend für echte Innovation. Zusammenarbeit ist eine Kunst, die genauso gepflegt werden muss wie jedes technische Können.
Morgen, morgen und wieder morgen ist damit nicht nur eine wunderschöne Geschichte über das Erschaffen von Spielen. Es ist eine kluge Reflexion darüber, wie Technologie und Kreativität untrennbar miteinander verbunden sind und eine absolute Empfehlung für jede von euch, die nach einem tollen Buch voller Inspiration Ausschau hält.