Stella studiert Management and Technology an der TUM mit Informatik-Schwerpunkt. Ursprünglich hatte sie nichts mit Tech am Hut – bis sie sich herausforderte, sich in das Thema einzuarbeiten. Im Interview erzählt sie, wie sie die Herausforderungen an der TUM meistert, was sie an Informatik fasziniert und wohin ihr Karriereweg führen soll.
Das ITgirl im Profil
Name: Stella Jurina
Position: Studentin Technische Universität München
Warum hast du dich für den Studiengang Management and Technology an der TUM entschieden?
Eigentlich hatte ich in der Schule nichts mit Informatik zu tun und habe es sogar gehasst. Aber ich wollte mir selbst beweisen, dass ich alles schaffen kann, wenn ich mich reinarbeite. Ich habe den Studiengang gewählt, weil er überall empfohlen wurde und als sehr zukunftssicher gilt. Ich hatte keine hohen Erwartungen an den Tech-Anteil, aber dann habe ich gemerkt, dass mir die logischen und algorithmischen Fächer richtig Spaß machen – viel mehr, als ich jemals gedacht hätte. Und als ich gehört habe, dass Informatik die schwierigste Vertiefung ist, hat mich das erst recht motiviert.
Die TUM gilt als eine der anspruchsvollsten Unis in Deutschland. Wie hast du den Einstieg ins Studium erlebt?
Der Übergang von der Schule zur Uni war krass. Man bekommt plötzlich unfassbar viele Informationen und muss lernen, das Wichtige herauszufiltern. Meine größte Herausforderung war die Mathe-Prüfung im ersten Semester – ich war mir nicht sicher, ob ich sie bestehe. Aber danach wurde es immer besser. Inzwischen bin ich sehr zufrieden mit meinen Noten.
Welche Strategien haben dir geholfen, dich an das hohe Niveau anzupassen?
Ich bin ein klassischer Allein-Lerntyp. Ich schreibe mir alles auf – in Klausurenphasen bekomme ich fast Wunden an den Fingern. Das hilft mir einfach, Dinge zu verinnerlichen. Gleichzeitig nutze ich Altklausuren und den Austausch mit Kommiliton:innen, um sicherzugehen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und ja, ChatGPT ist eine riesige Hilfe, um sich Denkanstöße zu holen oder Fragen aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Wie erlebst du den Zusammenhalt unter den Studierenden an der TUM? Gibt es eine starke Unterstützung untereinander?
Ich persönlich habe an der TUM keine Ellbogenmentalität erlebt.
Besonders unter den Frauen ist der Zusammenhalt groß – wir ziehen das gemeinsam durch. Es ist einfach schön, in den Kursen andere weibliche Gesichter zu sehen.
Wie praxisnah ist dein Studium? Hast du schon Hands-on-Erfahrungen gesammelt?
Anfangs gab es einige theorielastige Kurse, aber ab dem dritten Semester wurde es viel praktischer. Gerade in Informatik: Ich habe z. B. in einem Kurs ein Bomberman-Spiel selbst programmiert – das war ein richtiger Wow-Moment, weil ich gesehen habe, dass mein Code wirklich „lebt". Das war super motivierend.
Hast du eine Tech-Richtung, die dich besonders interessiert?
Ich finde Künstliche Intelligenz extrem spannend. In Bewerbungsgesprächen erzählen mir viele, dass sie KI schon täglich in ihrem Job nutzen.
Die Integration von KI und die Chancen, die sich daraus ergeben, faszinieren mich total. Die TUM hat auch viele Forschungs- und Praxisprojekte in diesem Bereich. Ich habe mich z. B. für ein KI-Projektstudium mit KPMG beworben, wo man ein echtes Unternehmensprojekt bearbeitet – mal sehen, ob ich genommen werde.
Du hast bereits mehrere Praktika gemacht. Was waren deine wichtigsten Learnings?
Ich habe bewusst verschiedene Bereiche ausprobiert, weil mein Studium so breit gefächert ist und mir viele Möglichkeiten offenstehen. In meinem Data-Analysis-Praktikum ging es viel um Marktanalyse und Wettbewerbsstrategien, während ich mich bei Product Management eher mit Lagerbeständen und Produktplanung beschäftigt habe. Jetzt starte ich mein nächstes Praktikum bei Simon-Kucher im Bereich Pricing & Strategy.
Ich versuche, so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln, um herauszufinden, was mir am besten liegt.
Hast du eine Vorstellung, in welchem Unternehmen du später arbeiten möchtest – Konzern, Start-up oder Mittelstand?
Ich will auf jeden Fall noch ein Start-up ausprobieren – ich habe viel Gutes gehört. Aber ich will auch mal in ein großes Unternehmen reinschauen. BCG wäre natürlich ein Traum – einfach mal so ein Interview bei einem der „Big Three" wäre schon cool. Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass jede Unternehmensgröße ihre Vorteile hat. Solange das Umfeld passt und es keine reine Ellenbogenkultur ist, kann ich mir vieles vorstellen.
Du bist nebenher auch Tennis-Coach. Wie bekommst du das unter einen Hut?
Ja, es ist viel – aber es hilft, dass an der TUM fast alle Vorlesungen aufgezeichnet werden. Das gibt mir die Flexibilität, das Training mit dem Studium zu kombinieren. Tennis ist für mich ein perfekter Ausgleich, weil ich dabei wirklich abschalten kann. Auf dem Platz vergesse ich alle Gedanken – das ist mir super wichtig.
Hast du Vorbilder, die dich inspirieren?
Klingt vielleicht klischeehaft, aber meine Eltern sind meine größten Vorbilder.
Sie haben beide ganz unten angefangen und sich selbst hochgearbeitet. Sie haben mir beigebracht, dass man immer nach mehr streben sollte, auch wenn es unerreichbar scheint – genauso wie Informatik für mich lange unerreichbar schien.
Fazit: „Einfach ausprobieren und nicht zu viel nachdenken!" Stellas Weg demonstriert, dass man sich nicht von Vorurteilen abschrecken lassen sollte – auch wenn man nie Informatik gemacht hat, kann man in Tech erfolgreich sein. Ihr Rat an alle, die sich unsicher sind? „Traut euch einfach! Probiert Dinge aus, sucht euch Herausforderungen und lasst euch nicht von ‚Das ist zu schwer' abschrecken." 🚀 Schau dir unseren ITgirls-Blogbeitrag zu den vier Informatikfachrichtungen an und lass dich von unseren Buchempfehlungen inspirieren.